Erneuerung Hamnet OE3XNR

Wir bereiten derzeit die Erneuerung und Erweiterung des Hamnet-Equipments am Nebelstein, OE3XNR vor.

Die ersten im Amateurfunk verwendete Hamnet-Technik waren Routerboards der 433er-Serie von Mikrotik. Diese Boards erlaubten drei Wlan-Karten, dh. pro Board konnten drei Funkverbindungen realisiert werden. Neben WLAN hatten diese Boards aus drei Ethernet-Schnittstellen, über diese erfolgte die Stromversorgung (nicht standardisiertes PoE bei dem die Spannung über die für Datenübertragung mit 100 MBit/s nicht notwendige RJ45-Pins angelegt wird).

Am Nebelstein sind zwei dieser Boards in einem Kasten am Mast installiert, es sind damit sechs Hamnet-Strecken möglich. Geplant war folgende Konfiguration:

  • ISM-WLAN zur Hütte (lokale Anbindung)
  • Jauerling (Parabol-Antenne), in Betrieb
  • Heidenreichstein (Planar-Antenne), in Betrieb
  • Zwettl/Stadt (Parabol-Antenne), lange geplant, heute zu Zwettl/Modellflugplatz geplant
  • Waidhofen/Frauenstaffl (Planar-Antenne), lange geplant, inzwischen ist die Antenne defekt.

Bei der bisherigen Installation ist eine passive Antenne über ein Koaxialkabel mit der Box und über Steckverbinder mit der WLAN-Subplatine verbunden. 

Moderne Installationen sind jedoch so aufgebaut, dass das aktive WLAN-Equipment direkt an die  Parabol-Antenne angesteckt oder in die Planar-Antenne integriert ist. Heutzutage werden beide Polarisationsebenen parallel verwendet (MIMO). Die aktive Antenne hat damit nur mehr einen Datenanschluss (Glasfaser oder Netzwerkkabel) und einen Stromanschluss, ein Koaxialkabel ist damit nicht mehr notwendig.

Im Amateurfunk sind zwei Hersteller gebräuchlich, Mikrotik und Ubiquiti. Beide Hersteller bieten neben dem standardisierten IEEE 802.11 auch herstellerspezifische Erweiterungen an die den Funkbetrieb für lange Funkstrecken optimieren. Diese Erweiterungen sind unterschiedlich, es ist ist deshalb notwendig beide Enden der Funkstrecke vom gleichen Hersteller zu beziehen.

 

Die Erneuerung soll folgende Vorteile bringen:

  • Neuer Link zum Sternstein, OE5XIM
  • Neuer Link zur BH Gmünd
  • Schnellere und stabilere Verbindung zum Jauerling
  • Schnellere und stabilere Verbindung nach Heidenreichstein
  • Schnellere und stabilere Anbindung des Shack (Server)

Die folgende Grafik gibt einen Überblick über die geplanten Änderungen

 

Link Jauerling

Die bestehende Antenne wird durch eine Mikrotik mAnt30PA ersetzt. Direkt auf der Rückseite des Parabols wird ein Netmetal Router befestigt. Dieser wird über ein Cat7-Kabel mit der Box verbunden. Sowohl mAnt30PA, Random wie auch der Netmetal Router wurde ÖVSV LV3 zur Verfügung gestellt. OE3FPA hat die Antenne inklusive Random bereits zusammengestellt.

Neuer Link Sternstein

Die Konfiguration entspricht der Jauerling-Antenne. Wir hoffen, dass auch auf der Gegenseite eine Antenne montiert werden kann bzw. die Installationsmöglichkeiten ausreichen um das Signal vom Nebelstein zu empfangen. Der Geländeschnitt sieht jedenfalls erfolgversprechend aus.

Link Heidenreichstein/Gmünd

Aufgrund der geringeren Distanz ist für diesen Link kein Parabol (Gewinn 30dBi), sondern lediglich eine Planarantenne (Gewinn 24 dBi) notwendig. Für diesen Link ist eine QRT5ac geplant. In diesem Gerät ist die Planarantenne und der dazugehörige Router integriert.

Die QRT5ac wird ebenfalls mit einem Cat7-Kabel mit der Box verbunden.

Neue Gegenstelle BH Gmünd

Es ist geplant auf der BH-Gmünd eine Hamnet-Anbindung zu errichten. Der Link liegt in der gleichen Richtung wie der Link nach Heidenreichstein (Winkel um 5 Grad unterschiedlich) und kann damit mit der bestehenden Antennenausrichtung bedient werden.

Für diese Gegenstelle ist ebenfalls eine QRT5ac geplant. Beide QRT5ac wurden vom ÖVSV LV3 zur Verfügung gestellt. Die Gegenstelle wurde bereits konfiguriert und in Schrems und Heidenreichstein am bestehenden Nebelstein-Link erfolgreich getestet. In den nächsten Tagen erfolgt ein Test am geplanten Installationsort bei der BH Gmünd.

Anbindung und Routing

In der Box werden die Netzwerkverbindungen in einer Powerbox Pro zusammengeführt. Über PoE-Injektoren (jeweils im Lieferumfang der Router enthalten) erfolgt die Spannungsversorgung. Über einen LC 1310nm Single Mode SFP-Adapter erfolgt die Glasfaseranbindung zum Shack.

Integration der bisherigen Komponenten

Bisher waren zwei Mikrotik 433er-Routerboards im Einsatz. Ein Board verbleibt und bedient den User-Einstieg auf 2,4 GHz. Auch kann der noch funktionierende Link nach Heidenreichstein bleiben und für eine Aufteilung der Gegenstellen in Gmünd und Heidenreichstein auf zwei Strecken ermöglichen. Die dritte verbleibende Funkschnittstelle bleibt mit der Antenne Richtung Zwettl verbunden.

Allerdings ist das 433er-Board am Ende der Lebensdauer. Mittelfristig sollten auch diese Links abhängig vom Bedarf erneuert werden.

Aktueller Status

Die wesentlichen Komponenten wurden bereits erworben bzw. vom ÖVSV LV3 bereitgestellt. Noch im Detail ist die Glasfaser-Anbindung zu klären (Kabellänge, mechanischer Schutz der Kabels). Die vom LV3 bereitgestellten Router wurden bereits auf die aktuelle Firmware aktualisiert und ein QRT5ac wurde bereits konfiguriert.

Die schwierigste Aufgabe ist die Installation der Antennen am Mast. Dazu bedarf es neben guten Wetters auch jemanden der Erfahrung mit der Besteigung von Masten hat und sich die Besteigung des Masts am Nebelstein zutraut.