APRS

APRS (Automatic Position Reporting System) ermöglicht die automatisierte Verbreitung von Daten (z. B. GPS-Position, Wetterdaten, kurze Textnachrichten) über beliebige Entfernungen im Packet-Radio-Netz. Diese Daten werden auf einheitlichen Simplex-Frequenzen übertragen.

Um das Packet-Radio-Netz möglichst wenig zu belasten, die Daten jedoch möglichst global verbreiten zu können, werden die einzelnen Datenpakete von den Packet Radio Digipeatern nur soweit per Funk geroutet, bis sie auf einen speziellen APRS-Digipeater (manchmal auch „IGATE“ – als Kurzform für „Internet Gateway“ – genannt) stoßen. Dabei handelt es sich um einen Packet Radio Digipeater, der an das Internet angeschlossen ist. Die ins Internet eingespeisten Daten können per Webbrowser, mit APRS-Software, die IGATE unterstützt oder wieder per Packet Radio abgerufen werden. Neben terrestrischen Digipeatern stehen auch Amateurfunksatelliten als APRS-Digipeater zur Verfügung.

Auch kann sich APRS bei Autodiebstählen als hilfreich erwiesen, da diese Systeme meist fest in die Fahrzeuge installiert sind. APRS-Wetterstationen sind z. B. bei Unwettern sehr hilfreich, um das Wetter via Packet Radio und Internet mitzuverfolgen.

Jedem Rufzeichen kann ein Symbol zugeordnet werden, zusätzlich gibt es die Möglichkeit einen kurzen Statustext mitzusenden. Das System unterstützt auch Kurznachrichten.

Notrufe können in Verbindung mit der aktuellen (GPS-)Position ausgesendet werden. Hierzu gibt es ein spezielles „Emergency“-Symbol und einen entsprechenden Statustext. Ein solches Paket löst an den empfangenden Stationen einen Alarm aus: Die APRS-fähigen Handfunkgeräte von Kenwood lösen einen akustischen Alarm aus und erwarten eine manuelle Bestätigung; Computer, die über eine Kartendarstellung verfügen, zoomen zusätzlich noch auf den Standort. Dadurch, dass die APRS-Pakete über Digipeater und durch das Internet weitergeleitet werden, kann ein einfacher Alarm bei tausenden Stationen rund um die Welt für Aufmerksamkeit sorgen.

Bei Notfunkübungen über Amateurfunksatelliten „Satellite Simulated Emergency Test – SSET“ wird u. a. APRS verwendet um E-Mails satellitengestützt zu versenden und den Empfang zu bestätigen.

Des Weiteren gibt es auch APRS-Betrieb auf der Kurzwelle. Hier haben sich zwei Standards durchgesetzt: Zum einen 300 Baud AX.25 und zum anderen das proprietäre Robust Packet Radio (RPR). Auch der APRS-Betrieb über Raumstationen und Amateurfunksatelliten mit Digipeatern wird durchgeführt. Momentan stehen dafür die Internationale Raumstation, sowie jeweils zeitlich begrenzt diverse CubeSats mit Amateurfunknutzlast zu Verfügung.

Für den APRS-Betrieb benötigt man:
  • eine Datenquelle (meist ein GPS-Empfänger; z. B. serielle GPS-Maus)
  • ein APRS-Modul
  • einen Transceiver und einen Terminal Node Controller (TNC) für den Zugang zu Packet Radio.

Viele Transceiver von Yaesu, Kenwood und iCOM haben eingebaute APRS Fähigkeiten.

APRSLink

Das globale WinLink-2000-Netzwerk zur asynchronen Kommunikation über Amateurbänder kann auch über APRS mittels APRSLink genutzt werden. D. h., es ist möglich über eine APRS-Nachricht E-Mails zu verschicken und zu empfangen. Diese werden über ein IGATE zu einem Central Message Server (CMS) übertragen.

Voice Alert

Dieses Konzept sieht vor, dass Stationen die Bereitschaft zu Sprachverbindungen durch Aussendung eines CTCSS-Subtons anzeigen. Bei aktiviertem Ton-Squelch hört man nur Baken von Stationen, die diesen Subton aussenden und kann diese – sinnvollerweise unter Nennung des Signalwortes „Voice Alert“, damit die angerufene Station den Ruf auch eindeutig zuordnen kann – kurz ansprechen. Nach einem Frequenzwechsel kann man ein normales Funkgespräch führen.

Unbemannte automatische Stationen dürfen diesen Subton nicht aussenden, da ansonsten das Prinzip von Voice Alert (quasi automatischem CQ-Rufen) nicht mehr funktionieren würde.

Nutzt man dieses Konzept, so muss man sicherstellen, dass die APRS-Empfangsdaten trotz aktiviertem Subton-Squelch ausgewertet werden können, da ansonsten zum Beispiel auch die Trägererkennung nicht mehr funktioniert und trotz belegter Frequenz Baken ausgesendet werden. Im einfachsten Fall wird bei aktiviertem Tonsquelch nur die Tonausgabe auf dem Lautsprecher unterbrochen und die Empfangs-NF trotzdem auf dem für APRS verwendeten Packet-Radio-Anschluss des Transceivers ausgegeben. Ansonsten gibt es bei manchen Duoband-Receivern noch die Möglichkeit, den PR-Empfang fest auf eines der beiden Empfangsteile zu legen, dessen Lautstärke auf null zu stellen und das zweite Empfangsteil mit aktiviertem Tonsquelch nur für den Hörempfang von Voice-Alert-Stationen beziehungsweise auch für das Senden mit Subton zu verwenden.

Frequenzen

30m

Frequenz Betriebsart Region
10,1476 MHz HF Packet 300 Baud (USB) Weltweit

20m

Frequenz Betriebsart Region
14,103 MHz HF Packet 300 Baud (USB) Weltweit

11m (CB-Funk)

Frequenz Betriebsart Region
27,235 MHz Packet 1200 Baud (FM) Weltweit

10m

Frequenz Betriebsart Region
29,250 MHz Packet 1200 Baud (FM) Weltweit

2m

Frequenz Betriebsart Region
144,390 MHz Packet 1200 Baud (FM) USA
144,640 MHz Packet 1200 Baud (FM) Japan
144,800 MHz Packet 1200 Baud (FM) Europa
145,175 MHz Packet 1200 Baud (FM) Australien
145,525 MHz Packet 1200 Baud (FM) Thailand
145,825 MHz Packet 1200 Baud (FM) ISS / Satelliten

70cm

Frequenz Betriebsart Region
432,500 MHz Packet 1200 Baud (FM) Österreich. Deutschland, Luxemburg
TBA LoRa (FM) Österreich, Deutschland

SSID’s:

Rufzeichen-SSID Erklärung
-0 Fixstationen – in der Regel Heim QTH’s
-1 1k2 Digipeater
-2 9k6 Digipeater
-3  
-4  
-5 Andere Netzwerke (Handys, Tablets, PDAs, …)
-6 Satellitenbetrieb, Events
-7 Portablestationen
-8 Marinestationen oder sekundäre Mobilstationen (Autos)
-9 primäre Mobilstationen (Autos, …)
-10 Internet, Hotspot, IGates, Echolink, Winlink, AVRS, APRN, etc.
-11 Ballonfahrer, Space Shuttles, Flugzeug
-12 Hotspots
-13 Wetterstationen
-14 Trucker (Berufskraftfahrer)
-15 Diverses

APRS-Update – wie oft?

Viele Tracker (und teilweise auch Funkgeräte mit integrierter APRS-Funktionalität, wie z.B. das FT1D) ermöglichen die Anzahl der Aussendungen zu optimieren.
Es macht keinen Sinn, die Position eines geparkten oder schnurgerade fahrenden Fahrzeugs alle 20 Sekunden auszusenden. Umgekehrt macht es auch nicht unbedingt Sinn, bei einer Fahrt auf der Autobahn nur alle Stunde eine Positionsmeldung abzusetzen.
Idealerweise erfolgt die Aussendung abhängig von Geschwindigkeit und Bewegungsänderungen, je schneller und je mehr Änderungen der Richtung, umso öfter.

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